Wieder einmal haben die Frauen in Bekhar bewiesen, dass sie die Kraft und den Mut haben, ihre Zukunft in die Hand zu nehmen – im eigenen Land.
In der aktuellen Ausgabe 1-2023 der Naturfreundin, dem Mitgliedermagazin der NaturFreunde, berichten wir über die neue Nähwerkstatt im Umwelt- und Ausbildungszentrum.
Das Umwelt- und Ausbildungszentrum konnte in den letzten Monaten um eine Nähwerkstatt erweitert werden, die nun fertig gestellt wurde. Die ersten Bilder zeigen, dass alles bereit ist für zahlreiche Auftragsarbeiten.
In den Sommerferien fanden außerdem einige Workshops und Weiterbildungen statt, welche das Frauen-Netzwerk organisiert hat. Die teilnehmenden Frauen wurden in Seifenherstellung, Fischverarbeitung und Verarbeitung lokaler Produkte ausgebildet. Die Ausbildung besteht zum Beispiel darin, frischen Fisch zu salzgeräuchertem und getrocknetem Fisch, Fischkroketten und Fischwurstwaren zu verarbeiten.
Die neuen Fotos aus dem Umwelt- und Ausbildungszentrum geben einen kleinen Einblick in die vielfältigen Aktivitäten der Frauen und Mädchen.
Bilder aus der Nähwerkstatt
Bilder aus Produktverarbeitung Fisch
Bilder vom Workshop
In einer gemeinsamen Videokonferenz am 8. März 2022 berichtete Peinda Faye, Leiterin des Umwelt- und Ausbildungszentrums in Bekhar, von der Feier anlässlich des Weltfrauentags und beantwortete zahlreiche Fragen zu den aktuellen Entwicklungen und Aktivitäten vor Ort:
„Empfangen Sie die respektvollsten und herzlichsten Grüße von allen Naturfreunden in Saint-Louis, den Frauen des Frauennetzwerks, den Mädchen des Ausbildungszentrums und den Kindern der Garderie.
An diesem 8. März, dem Internationalen Frauentag, wünschen wir Ihnen einen schönen Feiertag, viel Erfolg und Glück. Wir haben ihn im Zentrum gefeiert, indem wir eine Podiumsdiskussion mit einigen Gästen veranstaltet haben, die ihren beruflichen Werdegang geschildert haben, um die Mädchen besser motivieren zu können.“
Wir danken Peinda Faye für die wichtige und herausragende Arbeit, die im Umwelt- und Ausbildungszentrum verwirklicht wird. Die Festlichkeiten zum Weltfrauentag zeigen erneut welche Bedeutung die Institution für die Ausbildung der jungen Frauen und die Entwicklung der Region hat.
In einem Presseartikel wird über die Veranstaltung berichtet:
„Der Internationale Tag der Frauenrechte wurde am Dienstag im Umwelt- und Ausbildungszentrum Alioune Diagne Mbor (CFPE) in Bekhar (Gemeinde) gefeiert. Die vom Bürgermeister der Ortschaft geleitete Feier war eine Gelegenheit, das Bildungsangebot dieser Einrichtung in Augenschein zu nehmen. Alpha Mamadou DIOP nutzte die Gelegenheit des Besuchs, um den Beitrag dieses Zentrums zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit und zur Stärkung der Selbstständigkeit junger Mädchen zu würdigen. Er kündigte in diesem Zusammenhang die Unterzeichnung eines Partnerschaftsabkommens zwischen der Gemeinde Gandon und dieser Referenzschule an. Diese Zusammenarbeit wurde von der Direktorin und Gründerin Mbaye Penda FAYE begrüßt. Letztere, eine wichtige Entwicklungsakteurin, betonte den Beitrag ihres Instituts zur Förderung von Unternehmergeist und Führungsqualitäten bei jungen Mädchen.“
Der Presseartikel und ein entsprechendes Video sind im Original hier zu finden:
www.ndarinfo.com/Journee-de-la-Femme-Au-centre-Alioune-Diagne-Mbor
Zum ersten Mal nehmen jungen Frauen gemeinsam mit ihren Angehörigen die Urkunden ihrer staatlichen Anerkennung im gewählten Ausbildungsberuf entgegen.
Ein großer Moment, der das Erfolgsmodell "Umwelt- und Ausbildungszentrum in Bekhar" bestätigt und in die Welt hinaus strahlt. Die jungen Frauen haben damit eine gute Möglichkeit, in Zukunft erwerbstätig und damit unabhängig zu sein. Wir gratulieren allen und sind stolz auf diesen Erfolg!
Ganz besonderer Dank gebührt Peinda Faye für ihre Ausdauer und ihren großen Mut, mit dem sie gegen die Armut und für die Verbesserung der Lebensverhältnisse selbstlos und beständig eintritt.
Fotos von der Zeremonie im Umwelt- und Ausbildungszentrum am 5.12.2021
Die Frauen der Region wurden ins Zentrum zum Workshop „Stoffdruck mit Naturfarben“ eingeladen. Die Ergebnisse lassen sich sehen und zeigen die kreativen Motive der Teilnehmerinnen. Jetzt beginnen die Sommerferien und am 1. Oktober das neue Ausbildungsjahr für die jungen Frauen.
Inzwischen konnte ein trilateraler Vertrag zur Begleitung des Zentrums zwischen dem Frauennetzwerk in Saint-Louis, ASAN (den senegalesischen NaturFreunden) und den NaturFreunden von Baden-Württemberg abgeschlossen werden. Die Verantwortung für das Ausbildungszentrum geht damit über an die beiden Landesverbände.
In Rastatt bleibt die Zuständigkeit für die kommunale Klimapartnerschaft und die Betreuung und Unterstützung der Garderie (das 1. Projekt der Rastatter NaturFreunde). Wir suchen noch engagierte Leute für den Austausch im KiTa-Bereich. Wer sich im Austausch hier engagieren möchte, ist herzlich willkommen.
Das Umwelt- und Ausbildungszentrum in Bekhar im Senegal ist eine Vision die verwirklicht wurde. Auf dem Weg ist Vieles gewachsen: Freundschaften, Solidarität und Verbundenheit. Und die Schülerinnen können nun lernen und damit wachsen Chancen und Perspektiven für die Zukunft. Doch wie die vielen Bäume, die wir für die Vision einer klimagerechteren Welt pflanzen, muss auch dieses Projekt von den NaturFreund*innen im Senegal und in Deutschland weiterhin begleitet und gepflegt werden. Und so möchten wir mit deiner Unterstützung auch im nächsten Schuljahr wieder Mädchen und Frauen den Beginn einer Ausbildung ermöglichen. Die Corona-Pandemie hat die Armut noch verstärkt und viele Familien haben nicht die Mittel, um die Ausbildung zu finanzieren. Für uns sind 130 Euro oft leichter aufzubringen und wir können damit einen kleinen Beitrag zu mehr globaler Gerechtigkeit und Solidarität leisten.
Die neue Kontoverbindung lautet:
NaturFreunde Baden e.V.
IBAN: DE66 6605 0101 0108 3200 45
BIC KARSDE66XXX
Sparkasse Karlsruhe
Verwendungszweck: Schulgeld
Für Fragen und Austausch stehen wir sehr gerne zur Verfügung:
100 junge Frauen konnten dank der Unterstützung vieler deutscher NaturFreund*innen im Oktober 2020 mit einer Ausbildung im Umwelt- und Ausbildungszentrum beginnen. Dies bedeutet nicht nur einen neuen Lebensabschnitt für die jungen Frauen, sondern auch eine Perspektive und Zukunftschance für sich und ihre Familien. Die Pandemie hat viele Menschen im Senegal hart getroffen: von den Mädchen im zweiten Ausbildungsjahr mussten 31 die Ausbildung abbrechen.
Peinda Faye wandte sich mit einem Appell an uns. Sie schrieb, dass die jungen Frauen die Ausbildungen abbrechen mussten, „weil ihre Eltern in dieser Gesundheitskrise das Schulgeld nicht mehr aufbringen konnten. Einige haben darüber hinaus ihre Brüder, die illegal das Land verlassen wollten, auf dem Meer verloren. Es wäre schön, wenn wir ihnen helfen könnten, wieder zur Schule zu gehen!“
Nach kurzer Beratung haben wir beschlossen, den Mädchen die Wiederaufnahme der Ausbildung zu finanzieren und für die Zukunft einen Sozialfond einzurichten. Es wird sicher noch einige Jahre dauern, bis das Umwelt- und Ausbildungszentrum auf eigenen finanziellen Beinen stehen kann.
Sowohl die Corona- als auch die Klimakrise verschlimmern die Lebenssituation der Familien nicht nur in Bekhar. Umso wichtiger ist unser Beitrag zur sozialen und ökologischen Gerechtigkeit. Wir versuchen, das Umwelt- und Ausbildungszentrum bei der Arbeit bestmöglich unterstützen.
Neben der Veränderung der Konsum- und Produktionsmuster aber auch der Lebensweise der Menschen in den Ländern des Globalen Nordens wollen wir konkrete Projekte unserer Partner:innen i9m globalen Süden aktiv unterstützen.
So können wir einen Beitrag zu den gemeinsamen Zielen von Solidarität und Klimagerechtigkeit leisten!
Am 22.12.2020 schickte uns Peinda Faye die Weihnachtsgrüße aus der Kindertagesstätte und aus dem Umwelt- und Ausbildungszentrum im Bekhar.
Liebste Freundin, liebes Team,
Es ist immer eine Freude, von Euch zu lesen und Euch Informationen über die Entwicklung des Zentrums und der Mädchen geben zu können. Ihr alle sind unsere größte Stärke. Wir kommen voran dank Eurer Entschlossenheit, Eurer Großzügigkeit und Eurem Geist der Solidarität und des Teilens. Es wird uns eine große Freude sein, Euch wieder in unserem Zentrum begrüßen zu können. Wir hoffen von ganzem Herzen, dass wir uns bald wiedersehen.
Die Ausbildungen laufen sehr gut unter den gegebenen Bedingungen. Die Mädchen haben Unterricht von 9 Uhr bis 13 Uhr. Vor dem Betreten waschen sie sich die Hände und tragen immer ihre Masken. Die Masken werden übrigens von den Nähschülerinnen genäht. Selbstverständlich beachten wir die Hygienemaßnahmen so weit wie möglich.
Die Schülerinnen haben seit Oktober 2020 zwei Semester-Arbeiten gemacht und gerade planen wir die Schwerpunkte für das nächste Semester ab Januar 2021 Wir werden die Ergebnisse an Euch schicken, und Euch über die Fortschritte der Mädchen regelmäßig informieren.
Wir haben derzeit 125 Schülerinnen im Zentrum. Weitere 25 Mädchen haben die Schule nach und nach abgebrochen, weil ihre Eltern in dieser Gesundheitskrise das Schulgeld nicht mehr aufbringen konnten. Einige haben gar ihre Brüder, die illegal das Land verlassen wollten, auf dem Meer verloren. Es wäre schön, wenn wir ihnen helfen könnten, wieder zur Schule zu gehen.
Wir wollen, dass die Mädchen eine Zukunft haben und haben deshalb eine Integrationsstelle eingerichtet, die sehr aktiv und effizient den Mädchen Praktika und Jobs in lokalen Unternehmen vermittelt. Die Mädchen werden auch dabei unterstützt, ein eigenes Geschäft zu eröffnen.
Wir schicken Euch Fotos und Dokumente zur Veröffentlichung.
Die Fotovoltaikanlage funktioniert bisher sehr gut. Die Wartung ist vereinbart. Elektriker ohne Grenzen mit Sylvain unterstützen uns im engen Kontakt.
Da auch das Wi-Fi funktioniert, können wir ab Januar 2021 gemeinsame Videokonferenzen mit Euch im Zentrum durchführen.
Viele Grüße an Dich und das ganze Team. Die Kinder der Kindertagesstätte keur Uschi wünschen Ihnen ein frohes Weihnachtsfest!
Herzliche Grüße
Peinda Faye
Köchinnen-Ausbildung
Näherinnen-Ausbildung
Friseurinnen-Ausbildung
Durch den Bau und Betrieb des Umwelt- und Ausbildungszentrums CFPE Alioune Diagne Mbor in Bekhar/Senegal wird max. 150 jungen Frauen erstmals eine Berufs-Ausbildung ermöglicht und damit die Chance erhöht, im eigenen Land Arbeit zu finden.
Am 01.10.2018 konnten die ersten Mädchen aus den umliegenden Dörfern mit ihrer Ausbildung beginnen.
Kurse für Alphabetisierung und Umweltbildung für die Menschen in der gesamten Region starteten gleichzeitig.
Momentan werden Ausbildungen im Friseurhandwerk, der Verarbeitung von regionalen Lebensmitteln, der Schneiderei und der Stofffärberei, sowie in der Gastronomie absolviert.
Die NaturFreunde möchten gemeinsam mit dem Team des Umwelt- und Ausbildungszentrums in Bekhar ermöglichen, dass Mädchen und Frauen sowie ihre Familien umfassend über die Pandemie und mögliche Schutzmaßnahmen informiert werden.
Des Weiteren werden im Ausbildungszentrum Masken und Desinfektionsmittel selbst hergestellt und den Frauen und ihren Familien zur Verfügung gestellt. Gemeinsam und solidarisch können die Frauen in den Bereichen Gesundheit und Bildung mit dieser Förderung gestärkt werden
Die A4-Broschüre mit 52 Seiten in deutsch und französisch beschreibt das Projekt und enthält die Fotos der Ausstellung.
Pro Stück 5 Euro Schutzgebühr.
Kontakt:
Uschi Böss-Walter
NaturFreunde Rastatt e.V
Brufertstraße 3
76437 Rastatt
Telefon: 0177 5266021