Als dritter Referent berichtete Omar Jammeh von der Arbeit seiner Organisation in Gambia.

Just Act Gambia unterstützt Aufforstungsmaßnahmen, ökologische Landwirtschaft, Recycling und ist im Bereich der Bildungs- und Lobbyarbeit aktiv. Er berichtete von den Herausforderungen hinsichtlich des Bewusstseins der lokalen Bevölkerung für die Ursachen und Auswirkungen des Klimawandels, aber auch auf politischer Ebene, etwa durch Korruption, und den verheerenden Auswirkungen des Massentourismus.

“Le combat pour la justice climatique ne se gagnera pas par l’égoisme des états mais par la solidarité des peuples.”

Mamadou Mbodji

In der anschließenden Diskussion mit den Teilnehmer*innen der Videokonferenz wurde über Fragen der Veränderung sowohl auf lokaler als auch auf globaler Ebene nachgedacht. Die Diskussion reichte von dem Bericht über Projekte des nachhaltigen Tourismus, wie etwa Wandern in Gambia, über Fragen zu mehr Geschlechtergerechtigkeit und der Bedeutung von Bildung in diesem Zusammenhang bis zu der gemeinsamen Bekräftigung, dass der internationale Handel fair gestaltet werden muss. Die Kooperation im Rahmen des Ausbildungszentrums in Bekhar, Senegal, wurde als leuchtendes Beispiel erwähnt, denn ohne Geschlechtergerechtigkeit wird Klimagerechtigkeit nicht erreichbar sein.

Der Klimafonds der NFI wurde für die zahlreichen positiven Impulse auf lokaler Ebene gelobt und die Bedeutung der kleinbäuerlichen Landwirtschaft zur Erreichung nachhaltiger Produktionsmuster diskutiert. Im Bereich der Nahrungsmittelproduktion wurde auch die Rückbesinnung auf regionales Wirtschaften gefordert. Mamadou Mbodji betonte in der Diskussion die Rolle und Verantwortung der Zivilgesellschaft, um gesellschaftlichen Wandel im Sinne der Klimagerechtigkeit voranzubringen.

Im 2. Teil des Fachtags soll im Frühjahr 2021 an den Ideen, wie Veränderung möglich und umsetzbar ist, weitergedacht werden.

Für diese Veranstaltung ist die Kooperation mit Partnern wie der NaturFreundeJugend, Fridays for Future, Fairafric und den Kampagnen gegen Ceta und für ein Lieferkettengesetz geplant. Der Austausch mit den afrikanischen NaturFreunden und die gemeinsame Vision der Klimagerechtigkeit und der Solidarität ist grundlegend für die Arbeit und das Engagement des Fachbereichs Global und konnte durch die erfolgreiche Videokonferenz am 10. Oktober 2020 gestärkt und bekräftigt werden.